in Entrepreneur Radar

Wir merken es alle: Die Konjunkturaussichten trüben sich gerade schneller ein, als man „Kombination aus Lieferkettenschwierigkeiten, Zinserhöhungen und Inflation“ sagen kann. Nach ausgestandener Omikron-Panik war die Wirtschaft voller Zuversicht ins Jahr 2022 gestartet. Ab Ende Februar kamen die Hiobsbotschaften aber ununterbrochen: Ukraine-Krieg, China-Lockdown, weltweite Inflation… 

Der Befund ist schnell ausgestellt. Alle kennen die Fakten. 

Erstens: Die globalen Lieferketten sind gestört. Kabelstränge für Autos, Dünger für die Landwirtschaft und Grundnahrungsmittel wie Weizen finden aus der Ukraine nicht mehr raus und werden auf absehbare Zeit dort kaum noch in den bisherigen Mengen zu produzieren sein. In China sind trotz vorsichtiger Lockerungen noch Millionen Menschen gefangen in der eigenen Wohnung – und ganze Häfen sind gesperrt. Allein im Mai dümpelte schätzungsweise ein Drittel der weltweiten Container vor Shanghai auf wartenden Schiffen herum! Es gibt kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht von irgendeiner Verzögerung im Betriebsablauf betroffen ist. Aus „just in time“ wird unter Logistikern also „Lieber haben als brauchen!“ Das alles erhöht die Kosten für Transport und Lagerhalterung – und zwar nachhaltig, weil eine „Rückkehr zur Normalität“ illusorisch ist.

Zweitens: Geld verteuert sich gerade zusehends. Nach Jahren der Niedrigzinspolitik und des quantitative easing sind die USA und Großbritannien schon in eine Phase der Zinserhöhung und Geldverknappung eingetreten; die Eurozone wird in wenigen Tagen dieselbe 180-Grad-Wende einlegen. Dass diese Phase schnell vorbei sein wird und es bald wieder zu den „Whatever it takes…“ und „Bazookas“ der Jahre 2010 bis 2020 kommt, glaubt keiner. Folglich sind die Anleger, Kapitalgeber und Konzerne in ihrer Denke von „Was kostet die Welt?“ zu „Wer den Pfennig nicht ehrt…“ umgeschwenkt. Just in dem Moment, in denen nicht unwesentliche Investitionen notwendig werden – etwa um Lagerfläche zu vergrößern und Redundanz einzubauen –, muss nun jede Ausgabe präzise durchgerechnet werden. 

Zumal – drittens: Die Inflation grassiert. Einerseits wird die Ware und die Arbeitskraft immer knapper. Andererseits ist eben nach Jahren expansiver Geldpolitik sowie 24 Monaten, in denen Einschränkungen viele Konsumenten zu Einsparungen regelrecht zwangen und Regierungen mit Nothilfen nur so um sich schmissen, genug Geld im Umlauf. Ob im Restaurant, auf Amazon oder in Verhandlungen zwischen Herstellern und Lieferanten: Verringertes Angebot tritt auf hoher Nachfrage und (noch) reichlich vorhandene Mittel. Das Ergebnis: Der Höchstbietende gewinnt und es verteuert sich so ziemlich alles auf einmal.

Mit Digital aus weniger mehr machen

Das sind alles äußerst unwillkommene Entwicklungen, die zusammengenommen Unternehmen dazu zwingen, nicht nur stumpf die Preise zu erhöhen, sondern viel effizienter zu werden. Denn so sehr es derzeit möglich sein mag, satte Preiserhöhungen durchzudrücken, so sehr wird es auf mittelfristige bis lange Sicht schwierig werden, immer mehr Geld zu verlangen von Unternehmens- und Endkunden, die verstärkt auf ihre Ausgaben achten müssen. Der Berg an Geld, auf dem viele gerade gefühlt sitzen, wird nämlich durch Inflation und Zinserhöhungen erstaunlich schnell dahinschmelzen – und Erfolg werden dann die Anbieter haben, die im idealen Fall mit „mehr für weniger“, aber mindestens mit „das gleiche für weniger“ reagieren können.

Das erfordert Einfälle, Effizienz und Einsparungen. Wie kann man aber in einer Welt, in der „just in time“ nicht mehr funktioniert, weiterhin effizient bleiben? Wie die Lohnkosten unter Kontrolle halten, wenn der Fachkräftemangel anhält und sich die Arbeitnehmer nicht die Butter vom Brot nehmen lassen? Wie Einsparungen realisieren, wo doch alles gleichzeitig teurer wird? 

Die Antwort ist klar: Man muss sich digitalisieren! 

Prozesse müssen stromlinienförmiger, Arbeitsaufwände automatisiert und Echtzeit-Statusmeldungen verfügbar werden. Und hier hilft nur Digital. Wenn sich das nach einem leeren Schlagwort anhört, können wir bei Etribes – wie etwa der Kollege Fischer kürzlich gegenüber dem Publikum der WirtschaftsWoche – im Detail erklären, wie es funktioniert. Bei Lieferketten und Warenströme zum Beispiel helfen digitale Prozesse, die Transparenz radikal zu erhöhen. Damit wissen Unternehmen besser, wann und wo Bauteile oder fertige Produkte eintreffen und können Kunden über Warenverfügbarkeit und Liefertermine präziser informieren – ein unschätzbarer Wettbewerbsvorteil in Zeiten, die von Unsicherheit und Instabilität geprägt sind. 

Und viele Kunden sind immer wieder überrascht, wenn wir ihnen aufzeigen, wo sonst die Digitalisierung nennenswerte Einsparungen herbeiführen kann: In einem Wirtschaftsumfeld, in dem sich Papierpreise verdoppeln und Brennstoffe rasch verteuern, ist teure Prospektwerbung zum Beispiel noch weniger zu rechtfertigen als je zuvor – zumal die meisten Konsumentengruppen ohnehin besser online aktiviert werden können. Das gleiche gilt für Vertriebsstrukturen, interne Arbeitsprozesse und viele andere Bereiche mehr: Digitaler werden heißt schlanker, effizienter und effektiver zu handeln. Wir zeigen gern, wie das genau geht.

In den guten Zeiten der letzten Jahre betrachteten viele das, was wir bei Etribes anbieten, als Luxus – oder als Investment, das man tätigte, wenn man alles andere im Griff hatte. Jetzt wird Digital aber existenziell und überlebensnotwendig. Denn nur Digital hilft, aus weniger mehr zu machen. Und das ist das Gebot der Stunde. 

 

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