Normalerweise schreibe ich ja mehr über digitale Themen – aber mir fallen immer mehr Meinungsumfragen und Auswertungen für unsere Bundestagswahl auf. Wieder ein Thema wo es viele traditionelle analytische Modelle gibt, um den Wählerwillen zu bestimmen. Wie bereits in den letzten Beiträgen gezeigt, werden die traditionellen Modelle aber nicht durch die systematische Auswertung von frei zur Verfügung stehenden Daten unterstützt – das ist in der Politik ebenso wie in der M&A Analyse und vielen anderen Bereichen leider noch immer nicht der Fall.
Hier stellt sich für mich die Frage: wer liegt denn in der Online-Suche vorne? Welche Parteien sind im Gespräch und was sind die Trends? Was man bereits an der langfristigen Auswertung sehen kann, ist das sprunghafte Interesse das Wahlen im Web auslösen. Wir Deutschen scheinen unterjährig schon mehr Politikmuffel zu sein – das Interesse steigt allerdings sprunghaft, wenn wir uns wieder einmal an den Wahlurnen entscheiden müssen.
Richtig spannend wird es jetzt aber kurz vor der Wahl. Egal wer bei dieser Datenlage als Gewinner hervorgehen mag – es ist auf jeden Fall klar zu erkennen, dass TV Reichweiteneinkauf gut funktioniert. Die Suchanfragen am 1. September 2013 sind gradezu explodiert – zu diesem Zeitpunkt haben grade viele Deutsche das Kanzlerkandidaten Duell zwischen Merkel und Steinbrück live im Fernsehen verfolgt und sich allem Anschein nach dann auch gleich Online weiter informiert. Die SPD scheint am meisten Anfragen zu generieren und die FDP mag vielleicht nicht klar in der Wählergunst vor den anderen kleinen Parteien liegen, aber der Informationsbedarf zu den Liberalen ist auf jeden Fall höher.
Online Trends und Prognosen gehören also nicht mehr nur für Onliner zum Tagesgeschäft, sondern spiegeln auch viele andere Trends in der Gesellschaft wieder.