Zum Ersten möchte ich mich für das große Interesse an der Urbanara Analyse bei allen Digitalkaufmann Lesern bedanken. Zum Zweiten aber auch Urbanara bzw. Bergfürst ein Forum für Ihre Anmerkungen geben – dies nicht nur als Kommentar unter dem eigentlichen Artikel, sondern auch in einem Blogpost.
Wie im Artikel geschrieben, konnten wir uns wirklich über die Bekanntmachung der nächsten Finanzierungsrunde freuen – nicht am Montag aber immerhin am Dienstag. Hier aber die vollen Anmerkungen von Bergfürst.
Hallo Herr Seebach,
bitte schauen Sie mal in die “Fragen an den Emittenten”. Hier gab es passende Fragen / Antworten, die Sie interessieren könnten: https://de.bergfuerst.com/unternehmen/urbanara/fragen-und-antworten
URBANARA hat auch einen Blogbeitrag zur jüngsten Finanzierungsrunde veröffentlicht:
https://de.bergfuerst.com/unternehmen/urbanara/blog-detail/299/urbanara-schliesst-erfolgreiche-finanzierungsrunde-ab
Darüber hinaus gibt es bei BERGFÜRST einen Blogbeitrag zum Thema: “Wann werden meine Orders ausgeführt? “:
https://de.bergfuerst.com/news/details/227/ihre-frage-an-uns-wann-werden-meine-orders-ausgefuehrt
Beste Grüße
Michael Beck
BERGFÜRST Bank AG
Ich entnehme diesen Kommentaren, dass die Kursschwankungen kein Fehler, sondern eine Funktion aus Angebot und Nachfrage sind. Dies ist sicherlich bei einer Plattformen mit überschaubarem Handelsvolumen verständlich. Ebenfalls sollte das Cash Problem durch die neue Finanzierungsrunde ausgeglichen sein und genug operative Mittel bis Mitte 2015 zur Verfügung stehen.
Allerdings bleibt es weiterhin spannend, ob „das erklärte Ziel für das Jahresende“ – Profitabilität – erreicht wird. Hier wird sicherlich das Weihnachtsgeschäft ausschlaggebend sein. Vor allem mehren sich die Anzeichen, dass das sehr untypische warme Wetter in den letzten Monaten den Modehändlern das Geschäft sehr erschwert hat. Hoffentlich ist die Kauflaune der Konsumente nur aufgeschoben und nicht aufgehoben worden. Falls es nur aufgeschoben wurde, sollte die Wochen bis Weihnachten in der gesamten Branche Blockbuster Vertriebserfolge ermöglichen.
Hier noch einmal der volle Text zur Finanzierungsrunde:
Vergangene Woche schloss die URBANARA Gruppe eine Finanzierungsrunde von über 1 Mio. EUR erfolgreich ab. Die Finanzierung setzt sich aus Eigen- sowie Fremdkapital zusammen welches von Neu-/Altinvestoren sowie Banken bereitgestellt wird. Die zugrunde liegende Bewertung der Gruppe lag bei 18,2 Mio. EUR. Damit ist die Finanzierung des Unternehmens bis Mitte 2015 gesichert.
Das Unternehmen geht so zuversichtlich in das anstehende vierte Quartal, das traditionell zum wichtigsten gehört. Neben einem geplanten Umsatzwachstum von 70% steht die Profitabilität des Unternehmens dabei weiter im Fokus und bleibt das erklärte Ziel für das Jahresende.
Den Aktionären der URBANARA Home AG wird zum Schutz vor Verwässerung ein Bezugsrecht im Rahmen der nächsten Kapitalerhöhung eingeräumt.
Insgesamt sind somit einige Punkte aus meiner Schlussanmerkungen schnell beantwortet worden: Insgesamt beurteile ich die Lage für Urbanara (und die Investoren aus dem Crowdfunding) als sehr ernst. Nicht nur sind die operativen Ergebnisse äußerst zweifelhaft, sondern die Informationspolitik zu dringend benötigten finanziellen Mittel ist sehr undurchsichtig.
Meine Beurteilung der Gesamtlage ändert das aber nicht, da mir der Weg zur nachhaltigen Profitabilität weiterhin unklar ist.
Sehr gute Analyse mal wieder. Habe die öffentlichen Quartalsberichte ebenso gelesen und bin – leider – zum gleichen Ergebnis gekommen.
Es ist unglaublich schade, da Urbanara einen ausgezeichneten Job macht was Produktmanagement und Online-Präsentation angeht. Die grundsätzlichen Essets – nämlich ausgezeichnete Produkte, Neuheiten, Sortimentserweiterungen etc. hat Urbanara. Verfolge die Entwicklung praktisch vom ersten Tag an und bin sehr begeistert.
Leider ist der Aufbau einer echten höherwertigen Marke auch online ein langer schwerer Weg. Essentiell sind auch hier Zeit und Geld. Mit „typischen“ VCs hat man zumindest Letzteres. Aber die Zeit kann eben nicht beschleunigt werden.
Als Vergleich nehme ich da gern die großen (Luxus-)Modemarken. Etwas wie Chanel, Versace oder Joop baut man eben nicht von heut auf morgen. Das sind Namen die über Jahrzehnte gewachsen sind und auch nach dem Tod oder Weggang der Gründer noch ewig weiterleben werden. Die Frage ist aber eben auch wie diese es geschafft haben soetwas aufzubauen. Und hier scheitern eben die Online-Pure-Player die zu sehr auf reine Online-Vermarktung setzen.
Erinnert man sich an Chanel oder Versace denkt man eher die an die Fashion-Shows als an die einzelnen Kleiderstücke. Die Inszenierung ist unglaublich wichtig – das können Popup-Shops nicht vermitteln. Ich frage mich schon lange warum es nicht auch im Home & Living Bereich echte Shows gibt. Oder andere Events die eben auch zu einer Marke dazugehören.
Hoffe, dass die Gründer die richtigen Entscheidungen treffen und die nötige Zeit erhalten um eine nachhaltige Marke aufzubauen und finanziell gute Zukunft zu sichern.