Mit einigem Schrecken hat die Start-up Welt in den letzten Tagen die Insolvenz von Bloomy Days aufgenommen. Die Anmeldung einer Insolvenz ist sicherlich kein leichter Schritt und grade für eine sehr im Rampenlicht stehende Gründerin keine einfache Entscheidung. Ich habe den größten Respekt für die Entscheidung und den offenen und klaren Umgang mit dieser Problematik. Eine Insolvenz ist ja immerhin dafür geschaffen einen geregelten Neunanfang zu erlauben. Wie aber kann so ein Neuanfang aussehen?
Der Digitalkaufmann in mir schaut aber trotzdem nach spannenden Geschäftsmöglichkeiten. Es ist die Natur der Sache, dass im Start-Up Umfeld immer wieder Insolvenzen und Geschäftsaufgaben passieren werden. Wenn man davon ausgeht, dass nur 10% der Start-Ups überleben, dann ist es also eher natürlich bzw. wahrscheinlicher von einer Insolvenz als von einer Erfolgsmeldung zu lesen. Gehen wir davon aus, dass in Deutschland in einem Zeitraum von 12 Monaten ca. €250 Million in Frühphasen Start-Ups investiert werden, dann kann man also davon ausgehen, dass von diesen Investments ca. €225 Mio. in der (Insolvenz-)Tonne landen. Was bedeutet diese Berechnung allerdings? Wenn ich davon ausgehe, dass ich jetzt in ein Bloomy Days oder aber ein anderes insolventes Start-Up investieren kann, dann würde ich einen 75% Abschlag oder mehr auf die Bewertung bzw. den Wert der Assets legen. Zur Einfachheit kann ich also sagen, dass ich die Assets die aus den €225 Mio. entstanden sind für €225-€168,75 = €56,25 Mio oder ggf. deutlich weniger kaufen kann.
Was sind die Assets eines Start-ups? Da gibt es eine weitere Auflistung von Kundendaten bis hin zu funktionsfähigen Teams die direkt aus der Insolvenz übernommen werden können. Sollte Fleurop nun Interesse haben im Online-Blumenmarkt endlich mal einen vernünftigen Aufschlag zu machen, dann sollten die M&A Spezialisten dort jetzt ganz schnell beim Insolvenzverwalter anrufen. Grade für etablierte Unternehmen stellt das Leid der Start-Up Unternehmer eine nicht zu verachtende Investment Opportunität dar – ein stand-alone Start-up mag vielleicht in die Insolvenz gehen aber als Einheit eines größeren Unternehmens kann es als Know-How Träger und zur Skalierung/Umwandlung von bestehenden Geschäftszweigen genutzt werden und stellt eine weitere Möglichkeit zur Acqui-hire dar.
Ebenfalls können aus der Insolvenzmasse einzelne spezifische Assets eine spannende Opportunität darstellen. Oftmals lassen sich z.B. Domains von gescheiterten Unternehmen für einen sehr günstigen Preis erwerben – da macht schon eine Weiterleitung auf das eigene Portal noch Sinn für den dort minimaler Traffic generiert wird.
Daher ist eine Insolvenz immer noch ein Neuanfang und kann spannende Möglichkeiten bieten ein Bewertungsarbitragegeschäft zu betreiben.
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